Dokument vom:
18.09.2008
Der Schimmelreiter - Textzeugen

Die Textzeugen

  • Beschreibung der Handschriften
  • Beschreibung der Drucke

Verzeichnis der Textzeugen in chronologischer Folge ihrer Entstehung

Die Handschriften

H1
Arbeitsmanuskript, 131 Seiten, aus einem Handschriften-Konvolut. Bei diesem Konzept handelt es sich um Teile der "Kladde", die von Karl Ernst Laage im Kommentar (LL 3, S. 1049) noch als verschollen bezeichnet wird. (Storm-Archiv Husum) Entstanden von Juni bis Februar 1888 und von Storm als "Concept" bezeichnet (Brief an Wilhelm Petersen, 3.12.1887).
H2
Vollständige Reinschrift, 232 Seiten, auf einem dazugehörigen Zettel von Storm bezeichnet als "Eigenhändiges Druckmanuscript zum Schimmelreiter 1886-1888" (Storm-Nachlass, SHLB Kiel). Entstanden zwischen Spätsommer 1887 und Februar 1888; am 9.2.1888 an Elwin Paetel geschickt.
H3
Nachtrag von 4 Seiten mit größeren und kleineren Ergänzungen zum Schlussteil, am 22. Februar 1888 an Elwin Paetel geschickt (Storm-Nachlass, SHLB Kiel).
H4
Nachtrag für die Buchausgabe im Brief Storms an Ferdinand Tönnies vom 7.4.1888 (Storm-Nachlass, SHLB Kiel).
Die Drucke zu Lebzeiten  
d1
Korrekturbogen des Schlussteils für den Erstdruck D1 (ohne die handschriftlichen Nachträge aus H3) mit handschriftlichem Vermerk Storms "Früherer Druck und anderes Ende, als später festgestellt wurde" (Storm-Nachlass, SHLB Kiel).
D1
Erstdruck in Deutsche Rundschau (April und Mai 1888), S.1-34 und 161-203.
D1a
Wiederabdruck in Halbmonatshefte der Deutschen Rundschau, Jg. 1887/88, Bd. 3 (April/Mai/Juni), S. 81-114, 161-180, 241-264 (mit D1 textidentisch).
d2a
Vollständige Revisionsbogen (nach dem Erstdruck) für die erste Buchausgabe (D2), handschriftlich von Storm korrigiert, ohne die Worterklärungen "Für binnenländische Leser" (Stadtmuseum Heiligenhafen, jetzt Depositum im Storm-Archiv Husum).
d2b
Fünf Revisionsbogen (nach dem Erstdruck) für die erste Buchausgabe (D2), Seiten 1-16 und 113-176 (Bogen 1, 8, 9, 10, 11) sowie mit den Worterklärungen "Für binnenländische Leser" handschriftlich von Storm korrigiert und mit der Überschrift "Der Schimmelreiter 1886-1888." versehen (Storm-Archiv Husum).
D2
Erste Buchausgabe Der Schimmelreiter. Novelle von Theodor Storm, Berlin: Paetel 1888, mit der Widmung "Meinem Sohn Ernst Storm, Rechtsanwalt und Notar in Husum, zugeeignet" mit vorangestellten Worterklärungen "Für binnenländische Leser" und mit einer "Druckfehler-Berichtigung".
D3
Sämtliche Schriften, Braunschweig: Westermann 1889, Bd. 19, S. 99-326 mit der Datierung "1888".
Beschreibung der Handschriften  
H1
Arbeitsmanuskript (Mai 1887 - März 1888), Standort: Storm-Archiv, Husum; Nachlass Ernst Storm

131 Seiten aus einem Handschriften-Konvolut (Storm-Archiv Husum).
Entstanden von Juni 1877 bis Februar 1888 und von Storm als „Concept“ bezeichnet (Brief an Wilhelm Petersen, 3.12.1887).
Die 131 Seiten des Arbeitsmanuskripts liegen nicht mehr in ihrer ursprünglichen Reihenfolge; da nur wenige Blätter von Storm nummeriert wurden und einige Papier-Formate vom Hauptteil des Manuskripts abweichen, wurde es wie vorgefunden belassen und mit Bleistift rechts oben auf Vorder- und Rückseite durchnummeriert.
Zu dem Manuskript gehören sechs Seiten aus Privatbesitz (Kopie im StA, Signatur FN 5,3), die bereits seit längerem der Storm-Forschung bekannt sind und hier als Seiten 0/1-0/6 an den Anfang eingeordnet wurden.
Das Manuskript besteht aus verschiedenen Papiersorten; Storm hat hauptsächlich unlinierte einmal gefaltete Doppel- und davon abgetrennte Einzelblätter gelblichen Papiers verwendet; die erste Sorte von besserer Qualität im Format 16,5 cm : 20,9 cm (alle Angaben Breite, Höhe), die zweite von schlechterer Qualität im Format 17 cm : 21,5 cm. Letztere Blätter sind stärker vergilbt und weisen Brüche an den Rändern auf, die gelegentlich zu leichteren Textverlusten geführt haben. Außerdem enthält das Manuskript Einzelblätter verschiedenen Formats, die teilweise an andere Blätter angeklebt oder angeheftet wurden.
Die zugehörigen 6 Seiten aus Privatbesitz lassen die Papierqualität nicht erkennen, bestehen aber vermutlich aus drei Doppelbogen.
Das Papier ist durchgängig mit schwarzer Tinte, bei einigen Blätter mit Bleistift meist doppelseitig beschrieben. Neben den Sofortkorrekturen hat Storm gelegentlich Nachträge an die Zeilenränder jeweils mit Tinte oder Bleistift geschrieben. Spätere Verbesserungen, Streichungen und Ergänzungen sind vor allem mit Bleistift vorgenommen worden; Markierungen mit rotem und blauem Farbstift (Winkel, Haken, Striche und Piktogramme) dienten als Hilfen, um Manuskriptteile zusammenzufügen.
Außer dem Novellentext enthält das Manuskript eine Karte und drei Blätter, auf die Storm Erzählkonzepte notiert hat (hier als „Notizen zur Konzeption“ 1-3 der Edition des Novellentextes nachgestellt).

H2
Reinschrift (Herbst 1887 - 9. Februar 1888), Standort: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel; Storm-Nachlass

232 Seiten, auf einem dazugehörigen Zettel von Storm bezeichnet als „Eigenhändiges Druckmanuscript zum Schimmelreiter 1886-1888“.
Entstanden zwischen September/Oktober 1887 und Februar 1888; am 9.2.1888 an Elwin Paetel geschickt.

14 Hefte mit kariertem oder liniertem Papier im Format 14,2 : 22,1 cm, gefaltete Doppelblätter in unterschiedlich umfangreichen Lagen, später gebunden, davon 12 Hefte bezeichnet und nummeriert und sämtliche Blätter nachträglich mit Bleistift rechts oben auf den beschriebenen Seiten paginiert (Heft 1: pag. 1-10; Hefte 2-12: pag. 1-222; also 232 Blätter).
Von Storm mit schwarzer Tinte nur auf der Sv der paginierten Blätter beschrieben, gelegentliche Nachträge auf Sr mit Einweisungszeichen. Die Beschriftung der Hefte von Storm mit Blaustift, ebenso diverse Unterstreichungen. Heftanfänge weisen gelegentlich Setzer-Namen in Bleistift auf.

H3
Ergänzungen zum Schlussteil (Februar 1888), Standort: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel; Storm-Nachlass

Von Storm als „Nachtrag“ bezeichnete Textergänzung von 4 Seiten auf einem linierten Doppelblatt (Format 13,8 : 22,4 cm) zum Schlussteil der Novelle, am 22. Februar 1888 an Elwin Paetel geschickt. Dieser hat mit roter Tinte Anmerkungen für den Setzer hinzugefügt, die sich auf die Stellen (Zeiten und Zeilen) des ersten, später veränderten Satzes für den Zeitschriftendruck beziehen (d1), an denen die Ergänzungen eingefügt werden sollten.
Da Storm über keine Kopie der Reinschrift verfügte, hat er die Ergänzungen auf der Grundlage seines Arbeitsmanuskripts vorgenommen. Von den insgesamt acht Änderungen betreffen 1-3 und 8 jeweils einen Abschnitt, während sich 4-7 lediglich auf einzelne Sätze beziehen. Für die kürzeren Ergänzungen 4-7 lassen sich keine Spuren im Arbeitsmanuskript erkennen.

H4
Ergänzung für die Buchausgabe (Anfang April 1888), Standort: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel; Storm-Nachlass

Nachtrag für die Buchausgabe im Brief Storms an Ferdinand Tönnies vom 7.4.1888 (Storm-Nachlass, SHLB Kiel).

 

Beschreibung der Drucke

d1 Korrekturbogen des Schlussteils für den Erstdruck D1, Standort: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel; Storm-Nachlass

Teile der Korrekturbogen des zweiten Teils der Novelle ohne die handschriftlichen Nachträge aus H3 mit handschriftlichem Vermerk Storms „Früherer Druck und anderes Ende, als später festgestellt wurde“. Die 14 Seiten der bereits umgebrochenen Korrekturbogen (S. 65-78) weisen andere Seitennummern auf als der spätere Zeitschriftendruck. Die Abzüge enthalten jeweils folgende Seiten; 65.57, 69-72, 73-76 und 77-78.

D1 Erstdruck in Deutsche Rundschau (April und Mai 1888), S. 1-34 und 161-203
D1a Wiederabdruck in Halbmonatshefte der Deutschen Rundschau, Jg. 1887/88, Bd. 3 (April/Mai/juni), S. 81-114, 161-180, 241-264


gleicher Satz wie D1

.

d2a Revisionsbogen für die erste Buchausgabe (D2), Standort: Stadtmuseum Heiligenhafen, jetzt Depositum im Storm-Archiv Husum

Das Exemplar wurde nachträglich beschnitten (geringe Textverluste bei den handschriftlichen Korrekturen Storms) und gebunden; vor die eigentlichen Korrekturbogen wurde das Titelblatt geklebt: „Der| Schimmelreiter.| ——| Novelle| von| Theodor Storm.| | Berlin.| Verlag von Gebrüder Paetel.| 1888.|“ Es folgen 14 Bogen, gesetzt in der Pierer’schen Hofbuchdruckerei Stephan Geibel in Altenburg; handschriftlich von Storm korrigiert, ohne die Worterklärungen „Für binnenländische Leser“. Der später in der Buchausgabe auf Seite V platzierte Schmutztitel „Der Schimmelreiter.| _____|“ wurde als letztes Blatt eingeklebt. Die Bogen weisen Druckereistempel mit folgenden fortlaufenden Daten auf: Bogen 1 und 2: 12. April, Bogen 3 und 4: 13. April, Bogen 5 und 6: 18. April, Bogen 7 und 8: 30. April, Bogen 9: 4. Mai, Bogen 10 und 11: 16. Mai, Bogen 13 und 14: 25. Mai 1888. Ein Briefmarken- und Stempelrest („Berlin“) auf Seite 96 belegt, dass die Bogen in mehreren Sendungen an vom Verlag Paetel an Storm geschickt wurden. Den Erhalt der ersten 6 Druckbogen bestätigte Storm in einem Brief an den Verlag Paetel vom 6. Mai 1888, die der Bogen 10 und 11 am 18. Mai.

d2b Fünf Revisionsbogen für die erste Buchausgabe (D2). Standort: Storm-Archiv, Husum; Nachlass Ernst Storm

Seiten 1-16 und 113-176 (Bogen 1, 8, 9, 10, 11) sowie mit den Worterklärungen „Für binnenländische Leser“ (2 Seiten) handschriftlich von Storm korrigiert und mit der Überschrift „Der Schimmelreiter 1886-1888.“ versehen.

Blattfolge der Bogen 1:

[I] Der| Schimmelreiter.| ——| Novelle| von| Theodor Storm.| | Berlin.| Verlag von Gebrüder Paetel.| 1888.|
[II] Alle Rechte, vornehmlich das der Uebersetzung in fremde Sprachen,| vorbehalten.|
[III] Meinem Sohn| Ernst Storm,| Rechtsanwalt und Notar| in Husum| zugeeignet.|
[IV]
[V] Der Schimmelreiter|
[VI]
[VII]

Die Bogen weisen die gleichen Stempelabdrucke wie das Exemplar d2a auf.

D2 Erste Buchausgabe
„Der Schimmelreiter. Novelle von Theodor Storm, Berlin: Paetel 1888“, mit der Widmung „Meinem Sohn Ernst Storm, Rechtsanwalt und Notar in Husum, zugeeignet“ mit vorangestellten Worterklärungen „Für binnenländische Leser“ und mit einer „Druckfehler-Berichtigung“ am Schluss; VIII und 223 Seiten.

D3 Sämtliche Schriften, Braunschweig: Westermann 1889, Bd. 19, S. 99-326 mit der Datierung "1888".
Nach oben