Das hohe Lied Der Markt ist leer, die Bude steht verlassen, Im Winde weht der bunte Trödelkram; Und drinnen sitzt im Wirbelstaub der Gassen Das schlanke Kind des Juden Abraham. Sie stützt das Haupt in ihre weiße Hand, Im Sturm des Busens bebt die leichte Hülle; Man sieht's, an dieser Augen Sonnenbrand Gedieh der Mund zu seiner Purpurfülle. Die Lippe schweigt, die schwarzen Locken ranken Sich um die Stirn wie schmachtende Gedanken. Sie liest vertieft in einem alten Buch Von einem König, der die Harfe schlug, Und liebefordernd in den goldnen Klang Manch zärtlich Lied an Zions Mädchen sang. | ![]() |
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